Beratung, Psychotherapie und Coaching sind Bereiche, die sich sowohl inhaltlich als auch methodisch überlappen können. Doch was genau macht den Unterschied?
Grundlage meiner Arbeit ist immer der Gestaltansatz mit seinem Kontaktangebot, gleichwürdigen Haltung und phänomenologischen Ansatz. Den Hauptunterschied ist der Fokus der Arbeit, die Zeitdauer und die Intensität.
Beratung
Bei der Beratung geht es im Unterschied zur Therapie immer um ein oder mehrere konkrete, eingegrenzte Probleme, für die sich der Betreffende eine Lösung wünscht.
Bei einer Beratung bekommen Sie bei Bedarf ganz konkrete Informationen und Hilfestellungen, die Sie weiterbringen können. Meistens ist das aber nicht das wirklich wirksame, oft gibt es viele Menschen im nahen Umfeld die Ratschläge geben können oder von eigenen vielleicht ähnlichen Lebenssituationen berichten. Der Schwerpunkt der Beratung liegt vielmehr darin, Sie zu unterstützen, die für Sie passende Lösung zu finden. Nur wenn sie maßgeschneidert ist, können Sie sie auch umsetzen. Gleichzeitig erfahren Sie so beispielhaft, wie Sie auch in Zukunft Probleme zufriedenstellend lösen können.
Die Beratung richtet sich auf Themen wie zum Beispiel Lebenskrisen, Beziehungsprobleme, Konflikt- und Stresssituationen sowie andere belastende Ereignisse im privaten oder beruflichen Bereich u. a. plötzliche Lebensveränderungen, Übergänge in die nächste Lebensphase, Trennung und Verlusterfahrungen, Alleinsein und Einsamkeit, sexuelle Orientierung, Mobbingerfahrungen oder mangelnde Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.
In der Beratung ist entscheidend, dass die Hilfestellung zur Aufarbeitung und Überwindung psychosozialer Konflikte ohne Krankheitswert sich außerhalb der Heilkunde befindet.
Es wird keine Diagnose für psychische Erkrankungen vergeben. Deswegen handelt es sich bei einer Beratung nicht um eine Behandlung einer psychischen Erkrankung. Da belastende Lebensereignisse der Auslöser für eine psychische Erkrankung sein können, ist die Beratung somit eine gute präventive Maßnahme zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen.
Die Dauer der Beratung ist in der Regel wesentlich kürzer als die einer Therapie. Manchmal kann eine Beratung jedoch auch in eine längerfristige Therapie übergehen. In diesem Fall wird der Rahmen neu vereinbart.
Psychotherapie
In der Therapie (lesen Sie mehr über Gestalttherapie) geht es um Ihre festgefahrenen persönlichen Muster, die eine Entfaltung Ihres Potentials verhindern und einer zufriedenstellenden Gestaltung Ihres Lebens im Wege stehen. Im eigenen Erleben, wird der Leidensdruck übermächtig, kein eigenes Werkzeug mehr in der Hand zu haben, um Dinge (Krisen, Lebenssituationen) alleine reparieren oder bewältigen zu können.
Auffällig kann sein, dass sich bei Ihnen bestimmte Lebensthemen immer wiederholen obwohl die betreffenden Personen völlig andere sind. Kennen Sie das? Die Partnerschaft die nie lange hält oder das Gefühl nichts auf die Reihe zu bekommen, Ängste und Zweifel die übermächtig werden und Veränderungen im Leben verhindern oder eine ständige Unsicherheit und große Selbstzweifel bei allem was Sie tun?
Möglich ist auch, obwohl das persönliche Umfeld (Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen) öfter wechselt, es immer wieder für Sie, zu nicht einzuordnenden ähnlichen Reaktionen und/oder auch Abweisungen auf Ihre Handlungen oder Verhaltensweisen kommt.
Charakteristisch ist es, dass Sie immer weniger störend Situationen oder lebensgeschichtliche Erfahrungen wegdrücken können. Das Leben sich eher schwer, bedrückend oder gar sinnlos anfühlt oder Sie Ihre eigenen Gefühle kaum noch spüren. Auch können bestimmte Lebensereignisse beispielsweise Unfälle, Tot, Trennung, Geburt oder Erkrankungen, der Auslöser für schwere Lebenskrisen sein und die Entwicklung einer seelischen Störung begünstigen. Wenn das Ungleichgewicht zwischen der Belastung im Leben und den eigenen Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) zu groß wird, bilden sich seelische Spannungen die schwer aushaltbar sind – psychische Störungen entstehen.
Eine psychische oder seelische Störung ist ein Muster des Erlebens und Verhaltens, das persönlichen Leidensdruck oder eine eingeschränkte Alltagsbewältigung verursacht. Es kann mit Veränderungen der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens oder auch des Selbstbildes (Selbstwahrnehmung) einhergehen.
Was heißt Therapie jetzt genau?
Die Psychotherapie ist die Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von psychischen Störungen mit Krankheitswert. In der Psychotherapie werden psychische oder seelische Störungen festgestellt und diagnostiziert.
Die Dauer einer Psychotherapie ist oft länger als bei einer Beratung.
Die Konzentration hierbei liegt auf der Wahrnehmung und Veränderung von Verhaltensweise, Gedanken und Gefühlen. Die Psychotherapie bietet den Rahmen, das emotionale Erleben und die eigenen Verhaltensweisen mit größerer Intensität anzuschauen und sich neue Denk- und Verhaltensweisen zu erarbeiten.
Über das Erklären, eigene Begreifen und Erleben, kann der Betreffende mit professioneller Unterstützung, neue korrigierende Erfahrungen machen und diese können nachhaltig, gefestigt werden. Neue Erfahrungen legen sich so heilsam über alte Erfahrungen.
Folgende Symptome können beispielsweise auf eine psychische Störung hinweisen: häufige Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Alpträume, übermäßige Ängste, innere Unruhe, Übererregtheit, Nervosität, häufige Wiederholung bestimmter Handlungsabläufe, sozialer Rückzug, körperliche Symptome ohne Feststellung einer somatischen Diagnose.
Coaching
Coaching beginnt an einem Punkt, wo der Klient schon weiß, was seine Ziele sind. Ein Coaching fokussiert ein eher eng umrissenes Thema. Problemstellung ist oft dabei, dass Selbst- sowie das Fremdverständnis, das Bewegen in komplexen Systemen und die Art und Weise, um die Schritte bis zum endgültigen Ziel zu erreichen. Coaching vermittelt das nötige Wissen, unterstützt bei der Umsetzung des Wissens und begleitet den Klienten auf dem Weg zum Ziel. Coaching richtet sich an Menschen, die mit intensiver Unterstützung ihre Ziele erreichen möchten.